Unser Ziel der Übernahme war von Anfang an klar: Die Club-Area aus dem zweiten Stock sollte hierher umziehen, denn die knapp 500qm mit großen Fensterfronten gehören zu den schönsten und hellsten, die das Haus zu bieten hat. Das wollten wir keinem unserer Mitglieder vorenthalten.
Nach Bekanntgabe unserer Pläne fragten sich einige Menschen, wie wir eine solche Expansion angehen können, wenn sich doch zu dem Zeitpunkt grundlegend nichts wesentliches an der Corona-bedingten wirtschaftlich schwierigen Situation vom betahaus geändert hat? Doch trotz Einnahmeausfällen in unserem Eventgeschäft, das übrigens 50% unserer Einnahmen ausmacht, bei gleichbleibenden Kosten, blickten wir dank Überbrückungshilfen und Kurzarbeitergeld zuversichtlich auf die kommende zweite Jahreshälfte.
Wieso das? Ganz einfach: Die Nachfrage ist gestiegen. Wir bekamen sehr viele Anfragen, die wir aufgrund des Mitgliederstopps nicht bedienen konnten. Und auch unsere aktuellen Member mussten in den Corona- und Lockdown-Monaten leider immer mal wieder zurückstecken, so dass wir die Entstehung einer neuen Coworkingfläche als Investition in die Zukunft sahen und uns an das mutige Projekt der Übernahme ran getraut haben.
Gemeinsam mit der Community planten wir also ab April die neue Fläche. Da wir die Bedürfnisse unserer Mitglieder so gut es geht erfüllen wollten, haben wir einen großen Aufruf unter den Membern gestartet, nach Wünschen gefragt und gemeinsam über Lösungen nachgedacht.
Im Anschluss ging es dann im Mai an den sportlichen Umbau-Plan: Innerhalb von zwei Wochen sollte alles fertig sein.
Es hieß also erstmal Wände einreißen - da kam dann 'ne Menga Schutt bei raus. Vor allem aber konnten wir auch unsere gedanklichen Wände einbrechen und uns das erste Mal wirklich vorstellen, wie die fertige Club-Area aussehen könnte.
Was nach dem Abriß kam? Ist doch klar: Es mussten neue Wände eingezogen werden, denn neben der Coworking-Fläche sollten auch neue Teambüros entstehen. Hier leisteten unsere Handwerker*innen und Helping Hands wirklich tolle Arbeit, denn obwohl manch einer nicht mehr an eine pünktliche Fertigstellung glaubte, waren Ende Mai dann doch tatsächlich neue Räume erschaffen.
Die nächsten To Dos ließen nicht auf sich warten: Malerarbeiten, Strom verlegen, Möbel fertigen. Letzteres lag bei diesem Umbau hauptsächlich in den Händen von Denis und Robert, die – keiner weiß, wie sie das geschafft haben – schwuppdiwupp also einen Tisch nach dem nächsten zusammenbauten und dabei nie den Spaß an der Sache aus den Augen verloren.
Doch trotz unglaublichem Einsatz aller Beteiligten, wurde die Zeit am Ende dann doch noch etwas knapp. Die Einrichtung der Offices, der letzte Schliff auf der Coworking-Area und die Errichtung der Community-Chill-Ecke ließ keinem Zeit für eine Pause. Trotzdem haben wir es mit der tatkräftigen Hilfe vom gesamten Team letztendlich doch noch irgendwie geschafft, eine Punktlandung hinzulegen. Am Ende eines sehr langen letzten Tages war alles bereit für die Eröffnung am nächsten Tag. Dass wir stolz wie Bolle waren, als die untergehende Sonne die neue Fläche in ein güldenes Abendlicht tauchte, müssen wir nicht erwähnen, oder?
Neben der Eröffnung der neuen Club-Area wurde am 01. Juni aber auch der Einzug in die neu entstandenen Teambüros gefeiert. Unsere Bestandsmieter*innen hatten sich exklusiv bewerben können. Der Andrang war groß und die Büroräume ratzfatz vermietet. Wir haben mit zwei der Unternehmen über ihre Motivation für den Umzug gesprochen:
Die Software-Agentur hubblr ist im letzten Jahr, mitten in der Pandemie, zu uns gestossen. "Aus Zeiten beim NCA kannten wir noch das betahaus, also haben wir nicht lange gefackelt und uns direkt entschieden - was zurückgedacht echt die immer noch beste Entscheidung gewesen ist. Wir waren und sind super happy hier und freuen uns wirklich darüber, so eine tolle Mischung aus ruhigem/professionellen Büro und angenehmer Startup-iger und moderner/do-it-yourself-Atmosphäre gefunden zu haben.", erzählt uns Managing Partner Florian Greinus. Gemeinsam mit seinem Team brennt er dafür tolle Software-Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
"Angefangen hat es mit Cedric und mir – wir haben zuerst in einer Web-Agentur in Münster zusammen gearbeitet, dann ein Startup gegründet und schließlich all das gewonnene Wissen gebündelt, um andere dabei zu unterstützen, tolle Software zu bauen."
Um die Ideen ihrer Kund*innen auch zukünftig challengen zu können und tatkräftig daran mitzuwirken, dass gute Produkte entstehen, sind Florian & co. immer auf der Suche nach weiterer Unterstützung. "Leider können wir gerade noch nicht genau sagen, wann wir größer werden, da die Entwickler-Suche noch läuft, sonst hätten wir direkt versucht uns mehrere Offices zu schnappen, denn insbesondere der Zugang zum Balkon hat den Umzug ins 4.OG für uns zum No-Brainer gemacht."
Schon ein Weilchen länger bei uns im Haus, nämlich bereits seit gut sechs Jahren, ist das Team von Kumi, die klinischen Teams eine Kollaborationssoftware bieten, die die alltägliche Organisation im hektischen Krankenhausalltag vereinfacht.
"Anders als in anderen Branchen ist die Digitalisierung in den Kliniken noch nicht wirklich angekommen. Wir sind ein wachsendes, buntes Team und wissen aus eigener klinischer Erfahrung, wie energieaufwendig eine exzellente Behandlung mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen ist. Wir möchten, dass Behandlungsexzellenz zum Standard wird. Das heißt:
Jeder Patient und jede Patientin soll zu jeder Zeit die bestmögliche Behandlung erhalten. Und das geht am besten, wenn alle Teams gut abgestimmt sind und jede an der Behandlung beteiligte Person die einzelnen Behandlungsschritte einsehen, nachvollziehen und sinnvoll ergänzen kann.
Dafür bietet Kumi eine Bibliothek aus flexibel anpassbaren, digitalen Behandlungspfaden, intuitives Messaging und hilft bei der sicheren Institutionalisierung von Prozessen (Besprechungen, Übergaben usw.)", erklärt Dr. med. Tillmann Bedau, Produktmanager bei Kumi.
"Aktuell findet durch das sogenannte Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) ein nie dagewesener Digitalisierungsschub in der deutschen Krankenhauslandschaft statt. Alle Krankenhäuser werden dadurch gesetzlich verpflichtet, Digitalisierungsprojekte anzustoßen und werden vom Bund mit einem Gesamtvolumen von 4,3 Mrd. Euro unterstützt. Das ist auch für uns eine einmalige Chance, Kumi nach sechs Jahren Entwicklungszeit endlich so vielen Kliniker*innen wie möglich zugute kommen zu lassen.", so Tillmann.
Angefangen hat das Gründerteam von Kumi übrigens auf der Coworking-Fläche im 1. OG, erst später kam dann der Umzug ins erste eigene Büro im betahaus.
Damals wie heute schätzen wir die Kontakte, die wir hier knüpfen konnten und können, die schon zu der ein oder anderen auch längerfristigen Kooperation geführt haben. In eine Community eingebettet zu sein, die durch ähnliche Hochs und Tiefs geht, macht vieles im Arbeitsalltag angenehmer. Der Austausch über das eigene Team und seine Projekte hinaus eröffnet einem außerdem neue Perspektiven. Man kann immer wieder über den eigenen Tellerrand hinausschauen. Für ein Startup ist das unheimlich wichtig.
Welch ein Glück für das wachsende Unternehmen, dass sich durch die neu entstehende Fläche im 4.OG auch neue Möglichkeiten für Kumi ergeben, sicherte sich das Team doch gleich mehrere Büros auf zwei Etagen. "Wir lieben die Lage mitten in der Schanze und die Vorzüge des Coworkings im betahaus. Wir sind aktuell in der bislang spannendsten Phase unserer Unternehmensgeschichte, weil einerseits unser Team stark anwächst und andererseits – durch das KHZG befeuert – großes Interesse an Kumi auf Krankenhausseite besteht. Um diese Dynamik zu bewältigen, brauchen wir jetzt schnell mehr Platz. Umso mehr freuen wir uns, dass wir die Chance bekommen, nur ein Stockwerk weiter nach oben zu ziehen und im 4. OG mit wunderbarer Aussicht Kumi weiter nach vorne zu treiben."
Ende gut, alles gut? Wir hoffen es zumindest und freuen uns auf die gemeinsame Zeit auf der neuen und natürlich unseren anderen Etagen und sehnen uns das erste Community-Feierabend-Bier auf der Dachterrasse her.