Die Wintermonate sind für viele Hamburger Hilfsorganisationen eine besonders herausfordernde Zeit. Für obdachlose Menschen stehen zu wenig geeignete Schlafplätze
zur Verfügung, und um auch auf der Straße vor Kälte und Witterung geschützt zu sein, braucht es große Mengen warmer Sachen – vor allem Schlafsäcke, Isomatten,
Winterjacken, wetterfeste Schuhe und dicke Kleidung. Auch für viele einkommensschwache Familien ist es zunehmend schwierig, trotz finanzieller Notlagen für eine adäquate Winterausstattung sorgen zu können.
Um diesen immensen Bedarf besser decken zu können, versorgt Hanseatic Help mittlerweile mehr als 300 gemeinnützige Organisationen wie Stay Alive, GoBanyo,
Bergedorfer Engel, Die Heilsarmee, Zwischenstopp Straße und die Bahnhofsmission Hamburg mit Spenden, die in den vereinseigenen Hallen in Altona gesammelt werden. Letzten Winter wurden zwischen November und Februar rund 5.500 Paar Winterschuhe, 5.600 Winterjacken, knapp 2.000 Schlafsäcke und unzählige andere warmhaltende Artikel von Hanseatic Help für die soziale Arbeit ausgegeben.
Die Devise ist dabei immer: #einfachmachen. Das war schon so, als 2015 spontan die Messehallen zur Kleiderkammer umfunktioniert wurden, das war so, als der gerade entstehende gemeinnützige Verein 2016 vorübergehend Unterschlupf im betahaus gefunden hat, und das ist auch so geblieben, als ein eigener Standort in der Großen Elbstraße bezogen wurde. Hanseatic Help lebt vom ehrenamtlichen Engagement seiner vielen Freiwilligen, von der spontanen Mithilfe beim Spendensortieren bis zur prominenten Unterstützung für mehr Aufmerksamkeit zu Beginn der kalten Jahreszeit.
Motto der Winterkampagne von Hanseatic Help ist wie in den letzten Jahren auch: #wärmegeben. Damit gleich zum Auftakt der diesjährigen Aktion möglichst viele Menschen in und um Hamburg den Aufruf zum Mitmachen vernehmen, haben Jan Delay und das Bodypercussion-Duo A-Quadrat mitgeholfen, ein schlagkräftiges Video an den Start zu bringen. Ohne Aufmerksamkeit keine Spenden – deshalb läuft der Spot diesmal nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch in den Hamburger Kinos.
Hanseatic Help sammelt das ganze Jahr über Kleiderspenden und Hygieneartikel für Menschen in Notlagen – aber in den Wintermonaten ist der Bedarf besonders konkret: Dringend benötigt werden Winterjacken und Regenjacken, robuste Kleidung wie Jeans, Sweater und Hoodies, Winterschuhe für Erwachsene und Kinder, Rucksäcke, Schlafsäcke, Isomatten, Decken und Zelte.
Corona hat die Situation nicht einfacher gemacht. In der Lockdown-Phase letzten Winter war die Spendenannahme teilweise auf die Unterstützung befreundeter Initiativen angewiesen. Unter anderem das betahaus hat an mehreren Tagen die Woche als Pop-Up-Abgabestelle ausgeholfen.
Diesen Winter kann die Kleiderkammer in Altona dank der Impffortschritte wieder weitgehend normal arbeiten – und die Spendenbereitschaft der Menschen in Hamburg war schon in den ersten Wochen der #wärmegeben-Kampagne überwältigend. Die Weihnachtspause der Spendenannahme ist gerade bis Mitte Januar verlängert worden, damit das Freiwilligen-Team von Hanseatic Help mit dem Sortieren und Ausliefern hinterherkommt. Weiter geht es dann mit den mobilen Spendenannahmen in Kooperation mit der Hamburger HOCHBAHN. Im Januar sind dabei zum ersten Mal auch die Stationen Kampnagel und Alstertal-Einkaufszentrum eingeplant.
Für den Rest des Winters kann Hanseatic Help jetzt vor allem Geldspenden brauchen, damit der Verein gezielt Lücken im Bestand stopfen und besonders dringend benötigte Mangelartikel einkaufen kann, die nicht oder zu wenig gespendet werden. Und wie immer sind helfende Hände in der Großen Elbstraße 264 willkommen: Bei den #wärmegeben- Supportwochenenden konnten schon viele Freiwillige beim Sichten, Sortieren und Packen helfen, und ab 10. Januar öffnet die Kleiderkammer auch wieder für alle, die sich fürs neue Jahr ein bisschen ehrenamtliches Engagement vorgenommen haben.
Damit die Aufmerksamkeit für das Thema nicht nachlässt (die kältesten Monate stehen uns schließlich noch bevor) hat Hanseatic Help auch wieder eine groß angelegte Plakataktion auf Hamburgs Straßen gebracht – genau dort, wo die Notlage stattfindet: „Du findest deine Matratze zu hart?“ war letzten Winter der Aufruf zum Nachdenken, „hier liegen und frieren obdachlose Menschen jeden Tag. Du kannst helfen: Mit einer Spende oder deinem Schlafsack.“ Zur Fortsetzung der Kampagne wurde dieses Jahr die Community von Hanseatic Help direkt einbezogen und nach griffigen Claims für die neuen Plakate befragt. Sechs Motive haben es in die finale Auswahl geschafft – sie sollen jetzt Menschen in der ganzen Stadt mobilisieren, in der kalten Jahreszeit ein bisschen genauer hinzuschauen, wo andere in Not sind und Hilfe brauchen können, und gerade in der Zeit um Weihnachten einmal ernsthaft darüber nachzudenken, ob nicht ein paar Klamotten oder ein paar Euros übrig sind, die obdachlosen Menschen oder Familien ohne Kohle über den Winter helfen können. Denn in Hamburg sollte niemand frieren müssen.
Für alle, die Hanseatic Help bei der Vereinsarbeit unterstützen und einfach mal beim Kleidersortieren helfen wollen, sind die Tore in der Großen Elbstraße 264 wieder ab 10. Januar geöffnet. Die aktuellen Zeiten zur ehrenamtlichen Mitarbeit sind immer auf hanseatic-help.org/mitmachen zu finden!
#einfachmachen #einfachvorbeikommen #wärmegeben